Sonntag, 9. September 2012

Als die Tiere den Wald verließen


Unser Herrgott hat bekanntlich einen großen Tiergarten. Die Vogelkolonie war in den Sommermonaten recht umtriebig und zog durch die Lande der k.&k. Erbmonarchie, um dem diplomatischen Austausch mit anderen schrägen Vögeln nachzugehen. Eine Konferenz der Tiere, bzw. Vogelkolonien, bei dem sie alle vogerltanzten, als ob es kein Morgen gäbe.


Vorherrschendes Thema bei den diplomatischen Sondierungsgesprächen war freilich "die Krise". Schließlich und endlich waren die Hinweise darauf ubiquitär, und bei einer ausführlichen Bestandsaufnahme zeigten sich die unterschiedlichsten Verhaltensmuster.

Die erste Gruppe schien recht defensiv und hilflos:

So manche Zeitgenossen...

... fühlten sich offenbar in die Ecke gedrängt.

Andere standen mit dem Rücken zur Wand.

Wiederum andere hingen in der Luft.

Manch einer musste verzweifelt erkennen, dass die fetten Jahre vorbei waren.

Verloren in der Gegend zu stehen und zu schauen, wie es bergab ging...

... auch das war ein Verhaltensmuster, das uns alarmierte.

Eine weitere Gruppe konnten wir als der introvertierten Bewältigungsstrategien zugehörig identifizieren:

Etwa der biedermeierliche Rückzug in die eigenen vier Wände (oder bekam ihm der Discobesuch mit drei Bieren nicht gut?)

Oder die Aussage "none of my business - mine is Christmas", gepaart mit dem Verzicht auf "sponsoring" als "part of the game" [A. aus der Vogelkolonie konstatiert, dass die Grenze der Subtilität hier bereits überschritten wurde]

Während einige baden gingen und ihnen das Wasser bis zum Hals stand...

... tauchten andere bereits ab.

Dann gab es welche, die sich aus dem Staub machten und alles einfach stehen und liegen ließen - stellt sich die Frage: wurden sie verscheucht?

Einige wandten angewidert ihren Blick ab...

... oder zeigten uns einfach ihre Hinterteile.

In extremo beobachteten wir diesen Reaktionstyp bei einem schon länger schwächelnden Zeitgenossen: er stellte sich tot und erschien nicht zum Termin.

Eine dritte Gruppe präsentierte durchaus gefinkelte Bewältigungsstrategien:

So wanden und verbogen sich einige, um doch weiter am Futternapf naschen zu können.

Andere ergingen sich in heftigen Verteilungskämpfen.

So mancher hatte das Holz nicht mehr vor der Hütte...

... und knabberten am Holz der "Hütte Alpe Adria".

Der eine oder andere plusterte und schmetterte sein Leid in die Welt.

Und während wieder andere einfach nur bockten (statt zu bloggen)...

... gab es auch etliche, die sich sehr volksnah zeigten.

Schließlich nahm so manches Tier die Beine in die Hand...

... und seilte sich ab.

Leider - und auf die Gefahr hinauf, uns zu wiederholen - ist es in einer Krise allerdings auch schon fast "part of the game", dass einige in die Grauzone zur Kriminalität abrutschen.

Es bleibt zu befürchten, dass etliche vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sahen...

... um dann im Dschungel der Unschuldsvermutungen zu verschwinden, denn sie waren zu schön, zu seidigglatt, zu stark beobachtet, und sowieso viel zu unschuldig.

Und wie die Fische vom Kopf weg stinken, wurden diese hier zu schwarzen Schafen.

Schließlich streckte ein Einzelner bei der erdrückenden Beweislast die Patschen...

... und traf sich mit anderen hinter Gittern wieder.

Doch was war der Grund für diese Krise?

Bereits in der Präambel hielt das Gipfeltreffen der Vogelkolonien fest, dass  die geschätzten öffentlich-rechtlichen Nachrichten auf dem Gebiet der "klassischen Tiergeschichte" stark nachgelassen haben und uns momentan nur selten mit berührenden Begebenheiten erlebnisorientierter (DD ausge"büxter") Tiere versorgen. Es wurde ein Paradigmenwechsel festgestellt; es scheint, dass die Berichterstattung ein wenig zu sehr auf eine Spezies eingeengt wurde. Sofort wurde ein Untersuchungsausschuss einberufen, um - falls die geneigten Leser nun fragen: "Wos woa sei Leistung?" - ja was eigentlich? Die Vogelkolonie wird in Kürze berichten.

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